Ich bin ein absoluter Fan von Alejandro Moreno-Ramos Karikaturen, da er typische Übersetzerszenen darstellt, die einem als Übersetzer oder Dolmetscher oft im Alltag begegnen.
Und so bin ich auf diese Karikatur gestoßen, die ein großes Problem für uns Übersetzer und Dolmetscher darstellt: Die allgemeine Verwirrung aller Nicht-Übersetzer und -Dolmetscher darüber, was überhaupt ein Übersetzer oder Dolmetscher ist und ob es nicht sowieso egal ist, ob man eine Person, die einen Inhalt in eine andere Sprache überträgt, Übersetzer oder Dolmetscher nennen darf? Es weiß ja eigentlich jeder, was gemeint ist…
Jetzt ist es allerdings so, dass wir Übersetzer und Dolmetscher täglich mit Sprachen hantieren und für uns ist es ein riesen Unterschied, ob wir einen Text übersetzen (schriftlich) oder etwas dolmetschen (mündlich). Was viele wahrscheinlich nicht wissen, dass ein Übersetzer und Dolmetscher eine unterschiedliche Ausbildung haben, die sich nur teilweise überschneidet.
Die Grundausbildung ist gleich. Übersetzer und Dolmetscher lernen anfangs das schriftliche Übersetzen von Texten. Im Hauptstudium wird dann der Schwerpunkt auf Fachübersetzungen oder Dolmetschen gelegt.
So spezialisieren sich Übersetzer beispielsweise für medizinische, technische, rechtliche oder wirtschaftliche Texte und vertiefen ihre Kenntnisse in der passenden schriftlichen Formulierung.
Dolmetschausbildende üben die mündliche „Übersetzung“ auf verschiedene Arten und Weisen. Sie lernen das Simultandolmetschen (gleichzeitig sprechen und zuhören), Konsekutivdolmetschen (zuerst zuhören und dann das Zugehörte wiedergeben), Flüsterdolmetschen (eine Art Simultanverdolmetschung durch zuflüstern) und Verhandlungsdolmetschen (bei der eine Mischung dieser Varianten möglich ist).
Es lässt sich ganz einfach merken:
Übersetzen = schriftlich
Dolmetschen = mündlich
Unterschied jetzt klar?