Tipps, wie Sie dabei helfen können, die Qualität der Übersetzungen zu verbessern!

Ob Sie es glauben oder nicht: Der Übersetzer ist in den meisten Fällen auf Ihre Unterstützung angewiesen, um am Ende die für Sie perfekte Übersetzung anzufertigen. Da jeder Text einzigartig ist und unterschiedliche Zwecke hat, benötigt der Übersetzer sehr viele Hintergrundinformationen, um Ihren Anforderungen gerecht zu werden.

Hier ein paar Punkte, die ein Übersetzer bezüglich Ihrer Anfrage wissen sollte:

1. Zielgruppe
Diese Information hilft dem Übersetzer zu verstehen, auf welche Feinheiten er achten muss. Geht es darum ein Anwaltsschreiben in eine Sprache zu übersetzen, damit ein anderer Anwalt den Inhalt versteht oder wird das Schreiben vor Gericht als Beweismittel benötigt?

Oder möchten Sie im Ausland Ihre Produkte verkaufen und sicherstellen, dass Ihre Produkttexte für Kunden attraktiv geschrieben werden und der Fokus nicht darin liegt, Wort für Wort genau zu übertragen, wie es in einem Gesetzestext der Fall wäre?

Wie Sie sehen, sind die Bedürfnisse sehr unterschiedlich und daher empfiehlt es sich dem Übersetzer vorab zu erklären, wofür die Übersetzung benötigt wird.

2. Liefertermin
In der Regel werden Übersetzungen immer relativ kurzfristig benötigt, so dass es für den Übersetzer sehr wichtig ist, von vornherein zu wissen, in welcher Zeit er den Textumfang zu bewältigen hat. Er wird Ihnen relativ schnell eine Rückmeldung geben können, ob das machbar ist oder nicht.

Evtl. kann Ihnen der Übersetzer auch einen Kollegen empfehlen. Häufig arbeiten Übersetzer auch in Teams zusammen und unterstützen sich bei dringenden Anfragen, die sie selbst nicht erledigen können.

3. Beglaubigung/Bestätigung
Bei amtlichen Urkunden, Zeugnissen, Diplomen usw. benötigen die meisten Behörden eine Bestätigung des Übersetzers, dass die Übersetzung vollständig und korrekt ist.

Damit ein Übersetzer das amtlich bestätigen kann, muss er sich zuvor von seinem Landgericht dazu ermächtigen lassen. Hierbei wird die Qualifikation des Übersetzers geprüft und wenn alle Anforderungen erfüllt sind, muss dieser vor dem Präsidenten des Landgerichts schwören, dass er die Übersetzungen korrekt, vollständig und nach besten Wissen und Gewissen anfertigen wird.

Am besten reichen Sie die Dokumente immer im Original ein, denn der Übersetzer muss in seiner Beglaubigungsformel angeben, ob das Dokument in Original oder als Kopie vorlag.

4. Referenzmaterial
Unter Referenzmaterial versteht der Übersetzer Material, das im Zusammenhang mit der Übersetzung steht, aber nur als Information dient und nicht übersetzt werden muss.

Das können unter anderem Fotos oder Graphiken sein, die Beweismaterial darstellen oder einfach nur ein Gerät veranschaulichen, um das Verständnis zu dem Thema zu erleichtern. Auch eine Terminologieliste bzw. Wörterliste mit bevorzugten Wörtern können eingereicht werden, damit der Übersetzer Ihre Präferenzen berücksichtigen kann und somit müssen Sie am Ende keine Korrekturen vornehmen, weil Sie eigentlich andere Wörter verwendet hätten.

Es gibt auch sogenannte „Styleguides“ in denen Sie Regeln aufstellen können, die befolgt werden müssen. Hierbei können Sie Richtlinien angeben, um die Sprache zu regeln, damit beispielsweise Bezeichnungen, Formulierungen und Sprachstile einheitlich verwendet werden.

5. Layout / Formatierung
Je nach dem in welche Sprache übersetzt wird, kann der Text einmal länger und einmal kürzer ausfallen.

Für den Fall, dass Sie relativ viele Tabellen, Absätze und Graphiken in Ihrem Dokument haben, wird sich das Layout auf jeden Fall verschieben.

Übersetzer bieten unter anderem auch sogenannte „Desktop-Publishing“- Leistungen (kurz: DTP) an, bei dem sie das Setzen des Dokuments übernehmen. Dies ist häufig bei Broschüren, Katalogen und Büchern der Fall.

Falls Sie keine separate Agentur oder Graphiker hierfür vorgesehen haben, fragen Sie den Übersetzer, ob er Ihnen diese Leistung anbieten kann. Da dies relativ häufig der Fall ist, kann er dies entweder selbst anbieten oder einen Kollegen empfehlen, der dabei helfen kann.

6. Dateiformat
Welches Format benötigen Sie für die Übersetzungen? Word, XML, PDF, InDesign?

Viele Übersetzer arbeiten mit sogenannten „Computer Aided Translation“ Tools (kurz: CAT-Tools) mit denen sie alle möglichen Dateiformate bearbeiten können. Wichtig hierbei ist, dass Sie dem Übersetzer die Datei bereits in dem Format liefern, in dem sie es zurück erhalten möchten. Aus einer docx-Datei kann nicht einfach eine InDesign-Datei erstellt werden, denn das lassen die CAT-Tools nicht zu.

Wenn Sie somit Dateiformate haben, die nicht zu den gängigen Office-Dateien, wie Word, Excel, PowerPoint u. Ä. gehören, fragen Sie den Übersetzer vorab, ob er mit Ihren Dateiformaten arbeiten kann, damit keine Missverständnisse entstehen.

7. Sprachen
Sie werden sich jetzt wahrscheinlich wundern, aber oft wird bei Anfragen vergessen mitzuteilen, in welcher Sprache die Übersetzung benötigt wird!

Die meisten Übersetzer beherrschen 2 Sprachen, da das Übersetzerstudium (in Deutschland) meistens 2 Sprachen vorsieht. Mehr als 3 Sprachen ist eher unüblich, denn das Wissen, das beim Übersetzen über die Sprache benötigt wird, ist bereits sehr umfangreich und es darf nicht vergessen werden, dass nicht nur die Sprache perfekt beherrscht werden muss, sondern der Übersetzer muss die Kultur der Länder ebenfalls sehr gut kennen und das ist bei mehr als 3 Sprachen schon eine sehr große Herausforderung.

Achten Sie auch darauf, dass Sie immer die benötigte Sprachvariante angeben. Englisch ist zum Beispiel nicht gleich Englisch. Darf es amerikanisches oder britisches Englisch sein? Für Italienisch ist das auch relevant, da z.B. in der Schweiz auch Italienisch gesprochen wird und es Unterschiede in der Terminologie gibt. Somit ist dies auch eine relevante Information für den Übersetzer.

Haben Sie Fragen?

Ich freue mich darauf und stehe Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung.

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